Keyboard ALT + g to toggle grid overlay
Bei der Bebauung eines Grundstücks wollte sich der Bauherr zwei Optionen offen halten – und erst anhand von Käuferanfragen über die finale Umsetzung entscheiden. Das Münchner Büro co.mod Architekten wurde beauftragt, beide Entwürfe bis zur Genehmigungsreife auszuarbeiten. Der höhere Aufwand konnte durch den Einsatz von Revit kompensiert werden und der Bauherr war zudem in der Lage, seinen Interessenten zwei realitätsnahe Modelle zur Auswahl zu stellen.
Parallele Planung und Genehmigung von zwei Entwurfsvarianten
Eckerl Immobilien &
Baubetreuung, Grünwald
Auf einem 500 Quadratmeter großen Grundstück im Münchner Stadtviertel Schwabing-Freimann sollte der Altbestand aus den 50er-Jahren durch ein neues Haus ersetzt werden. Als Wohnfläche waren etwa 300 Quadratmeter vorgesehen. Unklar war jedoch, ob ein Mehrfamilienhaus mit vier Wohneinheiten auf mehr Interesse im Markt stoßen würde oder doch eher zwei Doppelhaushälften. Der Bauherr wollte sich hier die größtmögliche Flexibilität hinsichtlich der Planung und Genehmigung bewahren. Kurzerhand ließ er beide Varianten als 3D-Gebäudemodell umsetzen.
In der Regel lautet das Motto bei Neubauten: So wie in der Visualisierung gezeigt, wird das Gebäude auch verkauft. Bei der Aufteilung und baulichen Gestaltung hat der Käufer selten Mitspracherecht. Für kleinere Bauträger ergibt sich hier ein interessanter Wettbewerbsvorteil. Denn sie besitzen die nötige Flexibilität, um zwei oder mehr Varianten zur Auswahl zu stellen. In diesem Fall entwickelte co.mod Architekten jeweils ein 3D-Modell für ein Mehrfamilienhaus und für ein Doppelhaus. Potenzielle Käufer hatten die Möglichkeit, sich mit Virtual-Reality-Brille durch beide Modelle zu bewegen und so deren Vor- und Nachteile realitätsnah zu erleben.
Da die Käufer von Wohnhäusern meist architektonische Laien sind, empfiehlt sich der Einsatz von VR-Brillen. Der Architekt muss dann keine Pläne mehr erklären, sondern führt virtuell durch das zukünftige Haus.
Auch bei kleineren Objekten hat die Planung mit Revit erhebliche Vorteile. Zum einen lässt sich der gesamte Prozess inklusive Entwurf, Genehmigung, Ausführungsplanung, Ausschreibung und Vermarktung auf Basis eines Gebäudemodells steuern. Zum anderen hat die modellbasierte Planung den Nutzen, dass in kürzester Zeit eine realitätsnahe Simulation zur Verfügung steht – und virtuell besichtigt werden kann. Darüber hinaus ist es möglich, mit dem Plug-in „Enscape“ auf Knopfdruck eine perfekte 3D-Visualisierung zu erzeugen. Die dabei erstellten Gebäudeansichten sind so hochwertig, dass sie auch für Anzeigen und Exposés verwendet werden können.
1Mit BIM lassen sich vergleichbare Modellvarianten
in kurzer Zeit erstellen.
2Das Verfahren ist sinnvoll für Immobilien
in jeder Größenordnung.
3Hauptvorteil ist die virtuelle Begehbarkeit des Modells
mit VR-Brille.
Seit 2013 plant das Münchner Architekturbüro co.mod mit der nativen BIM Lösung Revit. Das 15-köpfige Team um die Geschäftsführer Sebastian Doppelhammer, Michael Mutard und Florian Obermeier setzte bereits vom ersten Tag an auf digitale Prozesse. Mit Erfolg: co.mod wurde von der Zeitschrift FOCUS als „Top-Architekturbüro 2017“ in der Kategorie „Einfamilienhäuser, Mehrfamilienhäuser und Junges Büro“ ausgezeichnet.
„Ich kenne aus meiner Ausbildung noch die Zeit, in der man mit Tusche und Rasierklinge über Pergamentplänen saß. In der heutigen digitalen Welt ist das unvorstellbar.“
Revit Architecture 2019